SSV Didderse, die Geschichte nimmt ihren Lauf...

Quelle: Auszüge aus der "Chronik der Gemeinde Didderse"

Im März 1928 wurde der Spiel- und Sportverein (SSV) gegründet. Lehrer Friedrich Holtmeier war mit einigen Gleichgesinnten, der Initiator dieser Gründung.

 

Von der Realgemeinde wurde ein brachliegendes Gelände in den Okerwiesen zur Verfügung gestellte, das auch heute noch zum Sportverein gehört. Das Spielfeld wurde direkt an der Straße zum Katzenberg und am heutigen Neubrücker Weg geplant. Der Platz erreichte zwar nicht die Minimalgröße, wurde aber dennoch zugelassen. Er war außerdem sehr uneben, mit tiefen Löchern und Tümpeln übersät und stand beim kleinsten Hochwasser bereits unter Wasser, da er auf dem niedrigen Wiesenniveau lag, so konnte ein Spielbetrieb nicht stattfinden.

 

 

Schon Mitte Juli 1928 begannen die Erdarbeiten, zuerst nur durch die 30 Mitglieder des Vereins. Die angemieteten Loren wurden in Handarbeit am Katzenberg beladen und bergab zum Gelände des zukünftigen Platzes gerollt. Der Rücktransport der leeren Loren war zwar leichter, aber immer noch schwer genug, da es bergauf ging. Die Höchstleistung pro Tag waren 126 Loren mit 1,0 cbm Inhalt und das teilweise bei 32 Grad°C im Schatten.

 

Abbildung:  Sportplatzbau 1928

 

Angesichts des Eifers der Mitglieder, hatte der Gemeindeausschuss ein Einsehen und wollte den Verein unterstützen. 354 Tagewerke Handarbeit und 40 Tagewerke für Gespanne hat die Gemeinde für das Einebnen und Erhöhen des Platzes zusätzlich erbracht.

 

Quelle: Papenteich in alten Ansichten. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1995 S.65

Die Kosten der gesamten Anlage betrugen 3209 RM.

In einem Zeitungsartikel 1930 war über den Platz zu lesen: "Eine Zierde des gesamten Dorfes. Die geschaffene Anlage lege Zeugnis ab für eine gesunde Dorfgemeinschaft, mögen wir sie wahren und pflegen".

 

 

Abbildung: Sportplatz in den 1930-er Jahre

 

 

Der Spielbetrieb lief bis zum Ausbruch des Krieges mit wechselndem Erfolg.

 

 

Ab Anfang 1940 konnte der Spielbetrieb der Herrenmannschaft nicht weiter durchgeführt werden, weil die meisten jüngeren Spieler zum Kriegsdienst eingezogen waren. Nur die Jugendmannschaften hielten den Spielbetrieb noch aufrecht, aber nur noch mit Spielern aus verschiedenen Orten der Umgebung zusammen.

 

Nach dem 2. Weltkrieg begann die langsame Wiederbelebung des Vereins. Die erste Generalversammlung fand am 4. Januar 1946 statt. In den folgenden Jahren wuchs der Verein weiter und es gab neue Abteilungen im Verein, wobei auch erstmals die Mädchen und Frauen in den Vordergrund traten.

Im Jahre 1951 fand sogar ein Didderser Großboxabend gegen den SV Gifhorn statt, wobei den erfahrenen Gifhornern ein 13:13 abgetrotzt wurde.

Durch den Zuzug der Heimatvertriebenen standen mehr Spieler zur Verfügung, sodass nach kurzer Zeit bereits zwei Fußballmannschaften zur Verfügung standen.

 

Am 9. Mai 1953 war die Grundsteinlegung für das erste Didderser Vereinsheim. Es war nicht allzu groß, schützte aber die Wechselkleidung vor Wind und Wetter, vor allen Dingen die Sportler in den Wettkampfpausen.

Zu dieser Zeit waren 133 Mitglieder im Verein gemeldet.

 

In der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre wurde im Verein nur Fußball gespielt, da sich für die anderen Sportarten keine Übungsleiter und Teilnehmer fanden.

Das Vereinsleben nahm 1967 einen großen Aufschwung durch die Gründung der Damengymnastikgruppe. Diese Sparte ist heute weiterhin ein fester Bestandteil des Vereins.

 

Ab Januar 1970 wurde das Kinderturnen in die Gymnastiksparte aufgenommen und in den Hallen in Meine und Schwülper durchgeführt.

 

Anfang der 1970-er Jahre musste die zweite Erweiterung des Sportheimes durchgeführt werden, da das Sportheim wieder zu klein und nicht mehr den zeitgerechten Erfordernissen eines Sportheimes genügte.

 

Für die Baukosten gab es Zuschüsse vom Kreissportbund, Gemeinde Wendeburg und dem Landkreis Peine. Über ein Drittel der Kosten wurde durch Eigenleistung der Mitglieder erbracht.

Gleichzeitig wurde der Platz mit Mutterboden überzogen und neu eingesamt, dafür wurde ein Ausgleichsplatz auf der Wiese zwischen dem Platz und der Oker provisorisch hergerichtet.

Nach Abschluss der Arbeiten konnte das 50-jährige Bestehen des Vereins im Jahre 1978 würdig begangen werden. Zu der Zeit hatte der Verein 276 Mitglieder.

 

Das breite Sportangebot im SSV wurde sehr gut angenommen. Die Sportabzeichenaktion im Verein war vorbildlich. Von 1976 bis 1980 gewann der SSV die Peiner Eule als bester "mittlerer Verein im gesamten Kreissportbund Peine". Gewertet wurde hierbei die Anzahl der Sportabzeichenabnahmen. Nach 5-maligem Gewinn konnte die Eule in Didderse bleiben.

 

Im Jahr 1978 schaffte die 1. Mannschaft den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Die Mitgliederzahl stieg auf 300 an.

1980 wurde die Leichtathletikabteilung gegründet und damit ein weiteres Standbein des Sportvereins geschaffen.

Mit der Rückgliederung in den Landkreis Gifhorn im Jahre 1981 war die Wiederaufnahme des Vereins in den Kreissportbund des Landkreises Gifhorn verbunden. Der Bau einer Flutlichtanlage für den Sportplatz wurde vom Kreis Gifhorn bezuschusst.

 

Durch den Sporthallenneubau in den Jahren 1987/88 konnte der Sportverein einige Sportarten neu aufnehmen. Fortan wurden zusätzlich die Sparten Badminton, Tischtennis, Volleyball, sowie Damengymnastik angeboten, später kam noch eine Seniorensportgruppe dazu. Die Zahl der Mitglieder stieg dadurch erheblich an.

 

Die Spielfläche des Sportplatzes hatte im Laufe der Jahre durch vermehrten Spielbetrieb und der oft wiederkehrenden Überschwemmungen, schwer gelitten. Eine dauerhafte Ausweichfläche während der Grunderneuerung des Platzes war aber nicht vorhanden, so musste kurzfristig auf Plätze der Nachbargemeinden oder auf die Wiesenfläche zwischen dem Sportplatz und der Oker ausgewichen werden. Da es sich nur um Notbehelfe handelte, musste eine langfristige Lösung gefunden werden.

Nach vielen Verhandlungen mit Gemeinde, Kirche und der Schweineweideninteressentenschaft konnte die jetzige Fläche des zweiten Sportplatzes und der Tennisplätze von der Gemeinde gepachtet werden.

 

Über die gut funktionierende Leichtathletikabteilung konnten bis 1992 elf mal die Kreis-Cross-Meisterschaften hier am Katzenberg durchgeführt werden. Das hügelige Gelände und der sandige Untergrund am Katzenberg lässt die Bahn auch bei sehr schlechten Witterungsverhältnissen nicht grundlos werden. Die Strecke ist als "ideal" anzusehen, zumal an Start und Ziel im Sporthaus die Benutzung der Duschen und der Aufenthaltsräume als Umkleidemöglichkeit und als Wettkampfbüro zur Verfügung standen.

Als absoluter Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Leichtathletik und für den SSV war die Ausrichtung der Crosslauf-Bezirksmeisterschaften 1993 anzusehen. Die Athletinnen und Athleten lobten die Organisation und die nahezu optimale Strecke. Auch wenn das Sportheim bei dieser Veranstaltung an seine Kapazitätsgrenze stieß, fanden die Bezirksmeisterschaften in den Jahren 1994, 1995, 1997, 1999, 2000, 2001 und 2002 ebenfalls in Didderse statt.

 

1991 wurden zwei Tennisplätze mit Zuschüsse und Eigenleistung gebaut. Die neu gegründetet Tennissparte zählte 64 Mitglieder.

 

Im Jahre 1994 beschloss der damalige Vorstand den Bau eines neuen, der Kreisliga angemessenen Sporthauses mit moderner Einrichtung. Es wurde ein Vereinsheim mit Bewirtung und einer im Dachgeschoss gelegenen Wohnung im Vereinsheim geplant und integriert. Die Finanzierung wurde durch Zuschüsse der Gemeinde, des Landkreises, des Sportbundes, Fremdmittel und eine enorme Eigenleistung gesichert.

Am 17. Juni 1996 wurde das Haus seiner Bestimmung übergeben.

 

Die Mitgliederzahl des SSV expandierte weiter, von 1978 mit 300 Mitgliedern stieg sie bis zum Jahre 1996 auf 518 an.

 

SSV wurde immer weiter vorangetrieben, zusätzlich zu den Mannschaften in der Spielgemeinschaft JSG Südkreis hat der Verein sieben eigene Jugendmannschaften gemeldet. Dazu gehörte auch die im Jahre 1999 erstmals spielende Mädchenfußballmannschaft.

Nachdem sich die Sportanlage am Katzenberg als Aushängeschild der Gemeinde entwickelt hat, führte die Gemeinde die Befestigung des Weges 2001 durch. Auch dieses Projekt konnte nur durch viel Eigenleistung der Vereinsmitglieder erfolgreich abgeschlossen werden.

 

Im Sommer 2003 wurde das 75-jährige Jubiläum des SSV-Didderse gefeiert. Eine Woche stellte der Verein seine Sparten vor. Höhepunkt war sicherlich der Kommersabend auf dem Festzelt, sowie der riesige Festumzug am Samstag. Durch geschmückte Wagen haben sich die Sparten des SSVs an Einfallsreichtum und Engagement hervorgetan.

 

Die Fertigstellung des 2. Sportplatzes zog sich, nach Problemen mit den Behörden hin, so dass der Platz erst im September 2005 eingeweiht wurde.

 

Im Jahre 2007 hat der SSV die eindrucksvolle Zahl von 645 Mitgliedern.

 

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